… ohne einen Funken Selbstdisziplin. Das Buch gegen, aber auch für Prokrastination und alle davon Betroffenen.
Eigentlich stimmt zwar alles, was in dem Buch steht, aber eben nicht, was der Titel impliziert. Der wahrheitsgemäße Titel müsste eher heißen: „Dinge ohne Selbstdisziplin auch weiterhein kaum geregelt kriegen, aber sich durch gezielte Analyse der Situation, eine handvoll Tricks und vor allem die Veränderung der eigenen Perspektive weniger darunter leiden“. Passte aber nicht auf das Cover.
Es gibt einen – für mich etwas zu schmeichelhaften, aber trotzdem lesenswerten – Text von Kathrin Passig über die Entstehung des Buches. Bis heute dienen viele dort aufgeschriebene Erkenntnisse mir als Fixpunkte bei meiner eigenen Organisationsschwäche. Weniger als Entschuldigung, sondern eher als Erklärung samt Lösungsansatz.
Das Buch gehört zweifellos zu den besten, die ich mitgeschrieben habe und hat (laut persönlichem Feedback) einer Reihe von Leuten mit Organisationsproblemen geholfen. Weniger dabei, ein organisierterer Mensch zu werden, aber schon dabei, mit diesem Umstand besser zurechtzukommen. Auch Angehörige und Lebenspartner von Verpeilern, Aufschiebern und Unorganisierten haben erklärt, durch dieses Buch etwas hinzugewonnen zu haben. Kleine Bonusinformation: ein guter Teil der Kapitel trägt Überschriften, die wir Autoren eigentlich als Buchtitel hatten haben wollen, wo aber der Verlag unbegeistert reagierte. Beispiele: „Triumph des Unwillens“ (hieß auch mal „Triumph des Chillens“), „Das Später-Prinzip“, „Heute jedoch nicht“, „Liegen und liegen lassen“ oder „Halbe Kraft voraus!“.
„Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin“
Rowohlt Berlin, Berlin 2008; Kathrin Passig, Sascha Lobo