Diese Seite dient der öffentlichen Nachvollziehbarkeit meiner Positionen, Geschäftsbeziehungen und wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Aktivitäten der letzten Jahre. Ganz unten finden Sie eine Auflistung meiner Auftraggeber↓ seit 2011.
Warum?
Diese Offenlegung erscheint mir sinnvoll, weil ich medial, politisch und als Unternehmer arbeite und sich die Felder teilweise überschneiden. Den Schmähruf „Lügenpresse“ finde ich zwar falsch, ich sehe darin aber auch ein Symptom dafür, dass sich die Ansprüche des Publikums an den professionell organisierten Teil der Öffentlichkeit wandeln. Den Anspruch der Offenheit halte ich für berechtigt, wenn man durch sein (mediales) Schaffen eine gewisse Reichweite hat und eine politische Wirkung hat oder anstrebt. Und weil ich mehr Transparenz im gesamten politischen System befürworte, möchte ich mich daran auch selbst messen lassen.
Berufliches Selbstverständnis
Ich bin Autor und Internet-Unternehmer, im 20. Jahrhundert hätte man mich wahrscheinlich als Publizist bezeichnet. Gegen die Hilfsbezeichnung Blogger wehre ich mich nicht. Obwohl ich auch journalistisch arbeite, halte ich mich nicht für einen Journalisten. 2013 habe ich nach nur 38 Universitätssemestern (bei 32 Fachsemestern) den Studiengang Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin mit einem Diplom abgeschlossen. Meine wöchentliche Kolumne auf SPIEGEL ONLINE (seit Januar 2011) läuft im Rahmen eines Engagements als freier Autor, ich bin nicht Teil der Redaktion. Längere Zeit war ich Strategieberater (unter anderem mit Roland Berger), aber seit 2012 nehme ich klassische Beratungsaufträge nicht mehr an.
Politisches Selbstverständnis
Ich sehe mich als selbstbeauftragter Zivillobbyist mit dem Wirkbereich Digitalisierung und Digitale Gesellschaft. In dieser zugegebenermaßen ausgedachten Funktion spreche ich häufig mit Politikern, Ministerien, Verbänden und Unternehmen, vor und hinter den Kulissen. Dabei verfolge ich ohne wirtschaftliches Interesse die Ziele, die unter „Politische Positionen“ und „Netzpolitik“ beschrieben sind. Ab und zu haben die Gespräche auch vorsichtig beratenden Charakter und beinhalten zum Beispiel, Vorschlagspapiere zu netzpolitischen Themen zu verfassen. Geld nehme ich von Parteien/Politikern aber grundsätzlich nicht.
Politische Positionen
Meine politische Position bezeichne ich als linksliberal-demokratischer Verfassungspatriot. Ich bin aber explizit nicht Sozialist, sondern Anhänger einer gesamteuropäischen, sozialen Marktwirtschaft. Das wichtigste Ziel der Politik ist für mich die Abschaffung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Existenzangst. Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist mir außerordentlich zuwider, insbesondere Antisemitismus/Antizionismus, Rassismus, Homo- und Transphobie, Sexismus, Misogynie und Behindertenfeindlichkeit.
Netzpolitik
Meine netzpolitische Position ist „gemäßigt progressiv“, ich plädiere für einen konsequenten, aber gut abgewägten Wandel hin zur Digitalen Gesellschaft. Neben dem Kampf gegen grundrechtsbrechende Überwachung halte ich Netzneutralität, Verhinderung von Zensur und die Bekämpfung von Hass und Hassrede im Netz für die wichtigsten netzpolitischen Themen. Zensur definiere ich hier weiter als nach dem gängigen juristischen Rahmen, nämlich als Meinungsbeschneidung durch Staaten oder Konzerne mit Infrastruktur-Funktion. Allerdings ziehe ich eine notwendige Grenze zwischen Meinung und Hetze: Nicht jede Kommunikation steht unter dem Schutz der Meinungsfreiheit. Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) in der vorliegenden Form halte ich für falsch und schlecht.
Dem Konzept Datenschutz stehe ich tendenziell positiv gegenüber, glaube aber, dass eine Weiterentwicklung in Richtung „Datensouveränität“ sinnvoll ist. Den Ausbau der digitalen Infrastruktur halte ich für zukunftsentscheidend, dabei erscheint mir die massive, staatliche Förderung der Glasfaser-Verkabelung unausweichlich. Als Anhänger der Idee des Urheberrechts glaube ich, dass digitale Kulturprodukte verkaufbar bleiben sollten. Eine Anpassung halte ich aber für überfällig, etwa die Verkürzung der absurd langen, 70 Jahre ab dem Tod des Urhebers währenden Regelschutzfrist, bevor Werke gemeinfrei werden. Die Durchsetzung des Urheberrechts und angrenzender Immaterialgüter-Rechte um jeden netzpolitischen Preis lehne ich jedoch ab. Das Leistungsschutzrecht für Presseverleger betrachte ich als gefährlichen Humbug.
Ende 2016 war ich Teil einer privaten Initiative, die die Schaffung einer Digitalcharta vorgeschlagen hat. Auch deshalb, weil die Politik bisher keinen sinnvollen Weg gefunden hat, um Plattformen angemessen zu regulieren.
Parteien, Verbände, Initiativen
Entgegen anderslauternder Gerüchte bin ich nicht und war ich nie Mitglied irgendeiner Partei. Politisch verorte ich mich mit den üblichen, manchmal auch heftigen Schmerzen rot-grün. Persönlich bin ich weder in einem Verband oder Verein noch einer Gewerkschaft Mitglied. Bis 2009 war ich Teil verschiedener Gesprächskreise und Beiräte der SPD.
2017 habe ich mich entschlossen, auf Einladung der Landesregierung an den Gesprächsrunden des Digitalrats Niedersachsen teilzunehmen (ein Teil meiner Familie stammt aus und lebt in Niedersachsen). Dieses Engagement ist – wie alle politischen Gesprächsrunden, an denen ich bisher teilnahm – unbezahlt, auch diesbezügliche Aufwandsentschädigungen lehne ich ab.
Ab und zu unterstütze ich durch öffentliches Bekenntnis, Geld oder Ratschläge Vereine und Arbeitsgemeinschaften, wenn diese Ziele haben, die mir sinnvoll erscheinen, etwa die Digitale Gesellschaft oder Pro Quote. Ich saß eine Zeitlang in zu vielen Wettbewerbsjurys, davon ist nur die regelmäßige Funktion als Jurymitglied des Deutschen Reporterpreises geblieben. Wie oben erklärt, habe ich Ende 2016 gemeinsam mit anderen Bürgern auf Einladung der ZEIT-Stiftung die Schaffung einer EU-Digitalcharta angeregt.
Im Juni 2018 habe ich an einer viertägigen Reise des Bundespräsidenten nach Kalifornien teilgenommen, um dort mit Wissenschaftlern, Politikern und Experten über die Auswirkungen der Digitalisierung auf Gesellschaft, Ökonomie und Demokratie zu diskutieren („Shaping Our Digital Future“). Honorar ist dabei nicht geflossen, für Transport, Kost und Logis ist die Bundesrepublik Deutschland aufgekommen.
Spendenpraxis
Folgenden Vereinen, Verbänden, Organisationen habe ich in den letzten Jahren einmalig oder regelmäßig Spenden zukommen lassen: Berliner Obdachlosenhilfe e.V., Gewaltschutzambulanz der Charité, Bürgerrechtsorganisation ACLU (USA), Exit Deutschland, Berliner „Kältebus“ (Kältehilfe der Stadtmission), Netzpolitik.org, Antisemitismus-Projekt der Amadeu-Antonio-Stiftung, Tierheim Berlin, UNO Flüchtlingshilfe, BILDblog, Stolpersteine Berlin, Frauenhaus Cocon, Berliner Initiative gegen Häusliche Gewalt, Lepiforum e.V., Seenotrettung Mission Lifeline, Berliner Obdachlosenhilfe, Anne-Frank-Zentrum, Giordano-Bruno-Stiftung, Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V., Papatya anonyme Kriseneinrichtung für Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund.
Unternehmensbeteiligungen
Gemeinsam mit Christoph Kappes habe ich von 2017 bis 2019 eine Projektplattform namens Fortschrittsfabrik GmbH zur Abwicklung gemeinsamer Projekte betrieben, ich war daran mit 50% beteiligt. Von 2012 bis 2017 habe ich ein Start-Up geführt, die Sobooks.de Digital Media GmbH mit Sitz in Hamburg. Daran hielt ich als geschäftsführender Gesellschafter rund 38% der Anteile, andere Gesellschafter waren Christoph Kappes, Oliver Köster, Oliver Wagner (alle Mitgründer), Stefan Hermann (peax.ch), Michael Trautmann (thjnk.de), Silpion IT-Solutions und die Quadriga Universität. Sobooks wurde 2013 von der IFB Hamburg gefördert und 2019 als GmbH gelöscht. Von 2007 bis 2010 besaß ich 25% der Anteile an der Blogvermarktungsagentur Adnation. Ich besitze keine Aktien oder andere börsengehandelte Finanzprodukte oder Investmentfonds und habe auch noch nie welche besessen (ein Optionsscheinkaufversuch schlug 1999 aus Gründen völliger Ahnungslosigkeit fehl). Seit 2017 arbeite ich aus Erkenntnis- und Investitionsgründen experimentell mit Kryptowährungen.
Bücher und Verlage
Als Autor habe ich Bücher für große Publikumsbuchverlage wie Heyne (Bertelsmann) oder Rowohlt (Holtzbrinck) geschrieben. Dabei fließen substantielle Vorschüsse. Bei einigen anderen Verlagen war ich an Buchprojekten beteiligt, die nicht primär wirtschaftlich orientiert waren. Manchmal tue ich – wenn es thematisch passt und mich interessiert – befreundeten Autoren und Verlagen buchorientierte Gefallen wie Zitate für den Buchumschlag, Videodiskussionen oder Erwähnung in sozialen Medien.
Medien
Ich unterhalte kollegiale bis freundschaftliche (teilweise auch geschäftliche) Beziehungen zu vielen privaten und öffentlich-rechtlichen Medien, bzw. deren Redaktionen, zum Beispiel zu Spiegel Online, SPIEGEL und dem Magazin der Süddeutschen Zeitung. Für ZDF/ZDF neo führe ich TV-Projekte durch, manchmal gemeinsam mit der Produktionsfirma doclights (die ARD und ZDF gehört). Mit Medien des Axel-Springer-Verlags möchte ich so wenig wie möglich zu tun haben, die BILD-Zeitung lehne ich ab, weil sie meiner Ansicht nach die Gesellschaft verschlechtert. Ähnlich verhält es sich mit der Kronen-Zeitung, Medien aus dem Blocher-Umfeld und dem Murdoch-Imperium. Rechtsradikale Medien ignoriere ich ohnehin, außer um sie zu bekämpfen.
Medienethik
Für Interviews und Ähnliches nehme ich prinzipiell kein Geld. Bei einem Teil der Fernseh-Auftritte lässt sich manchmal eine Aufwandsentschädigung (meist im dreistelligen Euro-Bereich) aus organisatorischen, von den Produzenten verantworteten Gründen nicht vermeiden. Für Veranstaltungen (aber nur für Veranstaltungen), bei denen ich als Vortragsredner auftrete, dürfen Unternehmen in der Regel mit meinem Foto und meinem Namen werben.
Auftraggeber
Am Fuß der Seite befindet sich eine nach Jahren und Branchen sortierte Auflistung aller meiner Auftraggeber seit 2011. Bei der überwiegenden Zahl der Aufträge (rund 90%) handelt es sich um Vorträge. Diese Vorträge werden sehr gut bezahlt, trotzdem bin ich überzeugt, dadurch nicht inhaltlich beeinflussbar zu sein. Unentgeltliche Vorträge, Beratungen oder Veranstaltungsteilnahmen sind nur im Ausnahmefall aufgeführt, ebenso Artikelaufträge von verschiedenen Medien.
Meine Vorträge wurden und werden liebevoll angebahnt, vermittelt oder organisiert von einer Reihe von darauf spezialisierten Unternehmen, darunter: Bertelsmann Referentenagentur, Celebrity Speakers, Econ Referentenagentur, Premium Speakers, Redner & Perspektiven, Referentenagentur Guillot, Speakers Excellence und anderen. Meine jährlich zwischen 40 und 70 Vorträge machen rund 90% meines durchschnittlichen Jahresverdienstes aus (der Rest stammt von Büchern und Artikeln).
Abgelehnt habe ich Anfragen unter anderem von Rüstungsunternehmen, nichtdemokratischen Ländern, der britischen Regierung kurz nach den Snowden-Enthüllungen, nicht passenden politischen Einrichtungen, kirchlichen und militärischen Verbänden sowie von Adobe. Keine (bezahlten) Vorträge halte ich für Unternehmen, über die ich im Rahmen meiner Kolumnisten-Tätigkeit bei SPIEGEL ONLINE regelmäßig schreibe, wie Google, Facebook, Apple, Amazon, Tesla, Twitter.
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