Menu

Trollforschung aktuell

Jeder, der im Netz ab und zu auf Trolle trifft, also praktisch jeder, fragt sich irgendwann, wie Trolle eigentlich aussehen. Ich kann diese Frage seit einem „Trollüberfall“ gestern Nacht beantworten. Sie sehen so aus:
trollfoto1trollfoto2
Die Geschichte dahinter ist durchaus erzählenswert. Aufmerksamen Betrachtern der deutschsprachigen Internetlandschaft wird nicht entgangen sein, dass ich mir im Netz in den letzten Jahren nicht ausschliesslich begeisterte Jubelfreundeskreise geschaffen habe, sondern dass hier und da vereinzelt oder auch mal etwas intensiver Kritik laut geworden ist. Es ist eine Eigenschaft des Internet, dass Kritik ab und zu umschlägt ins Aggressive, ins Pöbelnde, seltener sogar ins Bedrohliche: das Werk von Trollen. Nebenbei bemerkt – eine eigene Diskussion, die ich hier nicht führen möchte – halte ich diese Begeleiterscheinung für eine leider unausweichliche, etwa so, wie sich offenbar die Gesellschaft auch irgendwie damit arrangiert hat, Autos nicht abzuschaffen, obwohl sie in Deutschland 5.000 Menschenleben im Jahr kosten.

Jedenfalls stehen alle meine Kontaktdaten von der Mailadresse über die Handynummer bis zu meiner Adresse im Netz, was dazu geführt hat, dass ich neben unflätigen Kommentaren auch unregelmässig Beschimpfungsmails bekomme. Seit etwa zwei Jahren kriege ich auch anonyme Trollanrufe, die sich interessanterweise seit meinem Auftauchen in der Vodafone-Kampagne im Sommer gehäuft haben; zwischenzeitlich lag die Frequenz bei etwa einem Anruf in der Woche. Meistens gibt es nur ein kurzes Geschimpfe, ab und zu verwirre ich den Anonymling auch durch offensive Freundlichkeit. Einen Höhepunkt erreichte die Multichannel-Trollerei mit der Veröffentlichung des Internet-Manifests, beispielsweise habe ich eine anonyme SMS bekommen, die nur eine Zeichenfolge enthielt, die sich wiederum als Base64-Code entpuppte – mit folgender Bedeutung: „hoffentlich hängen sie dich auf du verrecker„.

An dieser Stelle sollte ich vielleicht sagen, wie ich zu derartigen Belästigungen durch Trolle oder übers Ziel hinausschießende Kritiker stehe: ich sehe das mit einiger Belustigung und mit forscherischem Interesse, die Wechselwirkungen von Gesellschaft und Internet gerade in den Grenzbereichen gehören schon länger zu meinem Arbeitsgebiet. Ich fühle mich eher selten von den Trollereien gestört, Angst oder Gefühle substanzieller Bedrohung empfinde ich gar nicht. Abgesehen davon ist ja das Schöne daran, publizistisch-schöpferisch zu arbeiten, dass man alle möglichen Alltagserlebnisse verarbeiten kann – in diesem Fall kam die Sixtus-vs-Lobo-Folge „Trolle“ heraus, eine der meistgesehenen übrigens.

Im Rahmen der öffentlichen Debatte um das Internet-Manifest habe ich wohl auch die Aufmerksamkeit eines eher zweifelhaften Internet-Forums erregt (dessen Namen ich nicht nennen werde), das man durchaus als Trollnistplatz bezeichnen kann. Dort treffen sich in der Regel junge Männer vollkommen anonym und loten die Grenzen der Provokationsmöglichkeiten im Internet aus. Provokation ist Weg, Ziel und Sinn der Trollerei (dass dabei sogar nicht ausschliesslich Unfug herauskommt, darüber schreibe ich vielleicht mal einen eigenen Artikel). In diesem Forum hat die Beschäftigung mit meiner Person zeitweise extreme Ausmaße angenommen, mehrere hundert Beiträge sind erschienen, was den Betreibern des Forums offenbar so lästig wurde, dass dort die Software inzwischen meinen Namen automatisch in ein Pseudonym verwandelt.

Schliesslich verabredete man sich dort dazu, mich „zu trollen“. Neben hunderten automatisierten Spam-Kommentaren auf diesem Blog und Warenproben-Bestellungen auf entsprechenden Webseiten in meinen Namen wurde auch ein sehr provozierender, einigermaßen zynischer Videoclip zum Tod von Robert Enke dutzendfach auf Youtube und anderen Plattformen veröffentlicht, unter eigens eingerichteten Pseudonymen, die meinen Klarnamen enthielten (zum Beispiel SaschaLobo75). Damit sollte über Bande getrollt werden: unbedarfte Fussballfans sollten gegen mich aufgehetzt werden, denn unter Tarnnamen postete man die Clips in Fan-Foren, samt meiner Adresse und Handynummer. Der Trollerfolg hielt sich in engen Grenzen, ich bekam vier Anrufe: zwei von Mitgliedern des Forums selbst, die so taten als ob, die Anrufe aufzeichneten und in ihr Forum stellten. Ein Anruf kam von einem Fan, der sich überschwenglich entschuldigte, als ich den Sachverhalt kurz aufklärte. Am empörtesten war ein achtjähriger Junge, der aus Hamburg weinend und quiekend ohne Rufnummernunterdrückung anrief und Argumenten gegenüber eher unaufgeschlossen schien.

Diese Zusammenhänge kenne ich, weil ich das Forum aus, sagen wir, forscherisch-journalistischem Interesse beobachtete: wie funktionieren Trolle? Was sind ihre Intentionen? Wie kommunizieren sie? Wie kann man ihnen gegebenenfalls beikommen? Abgesehen davon ist natürlich Feindbeobachtung und Beweismittelsicherung per Screenshot im Zweifel ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Daher weiss ich (inzwischen) auch, dass sich Donnerstag Abend in Berlin Prenzlauer Berg, ein paar hundert Meter von meiner Wohnung entfernt, ein halbes Dutzend Trolle trafen, vermutlich, um Trolldinge zu besprechen. Irgendwann klingelte es mitten in der Nacht zwischen zwölf und ein Uhr an meiner Tür Sturm. An der Gegensprechanlage gaben sich die Klingler als Mitglieder des Trollforums zu erkennen. Aus dem Fenster schauend konnte ich fünf Gestalten ausmachen. Eine davon entfernte sich nach kurzer Zeit. Öffnen wollte ich zunächst nicht, was die Trollpersonen offenbar etwas erboste; sie sahen sich gezwungen, bei sämtlichen Nachbarn zu klingeln. Als sie nach einer guten Viertelstunde noch immer nicht gegangen waren – man weiss aus dem Internetalltag, dass fehlende Hartnäckigkeit eher nicht zu den Schwächen des Trolls an sich gehört – entschloss ich mich auch aus einem Forschungsinteresse heraus zur Konfrontation und ging herunter, und zwar mit einem Fotohandy bewaffnet.

Nach einigen Minuten des heimlichen Lauschens durch die noch verschlossene Haustür – ich hatte das Licht im Flur nicht angemacht – riss ich die Tür unvermittelt auf. Nach einem kurzen, eher zufälligen Gerangel stand ich in der Tür vier jungen, angetrunkenen Männern gegenüber, Anfang bis Mitte zwanzig, alles andere als tumb, aber doch mit einem leicht aggressiven Unterton im allgemeinen Gebaren. „So also sehen diese Trolle aus“, dachte ich bei mir. Bei ihnen herrschte interessierte Verwunderung vor. Sie hatten wohl bereits mit meinem Klingelschild eine Art Devotionalien-Foto erstellt, um ihren Trollfreunden zu beweisen, bei mir gewesen zu sein: ein deutlicher Hinweis darauf, dass zum Trollen auch der Adoleszenz-Klassiker „Mutprobe samt Beweis“ gehören kann. Ich verfolgte meinerseits den Plan, der in diesem Blogposting seine Erfüllung findet, nämlich die öffentliche Beantwortung der Fragen: Wie sehen Trolle eigentlich aus? Und was sind das in der Realität für Menschen?

Ich sprach einige Minuten mit den Trollen, um so mehr über diese in der Natur ja so selten anzutreffende Spezies zu erfahren. Als diese Phase in der Unergiebigkeit zu versanden drohte, wechselte ich die Erforschungsstrategie und murmelte Verwirrendes – Verwirrendes zu murmeln gehört zu meinen Stärken – mit dem Ziel, sie einzulullen und dann Fotos von ihnen zu machen. Ich habe dafür sogar im Überrumplungsverfahren um Erlaubnis samt Veröffentlichungsrecht gefragt. Dabei sind die obenstehenden Fotos entstanden. Die Lullmenge habe ich allerdings etwas zu klein dosiert, so dass sich der vierte Troll, wie oben zu sehen, vor dem Foto flugs maskierte. Dann verabschiedete ich mich knapp, Umgangsformen sind ja gerade in komplizierten sozialen Situationen gefragt und ging wieder in meine Wohnung.

Zusammenfassend lassen sich die jüngsten Erkenntnisse der Trollforschung am lebenden Subjekt so beschreiben: die obigen Bilder täuschen nicht. Trolle scheinen die jungen, übermütigen Männer zu sein, die man sich sowieso schon vorgestellt hat. Allerdings sind sie nicht unintelligent und von Angesicht zu Angesicht durchaus kommunikationsfähig. Jedoch fehlt ihnen ein gewisser sozialer Filter (anderenfalls würden sie kaum um halbeins an fremden Türen sturmklingeln), was sich auch darin bemerkbar macht, dass sie zwischenmenschliche Situationen schwer einschätzen können, will sagen: kaum über Empathie verfügen. Im vorliegenden Fall wurde ich am Anfang der Begegnung ernsthaft gefragt, warum ich denn böse gucken würde.

Absichtliche Aggression spielt offenbar eine geringere Rolle als vermutet, denn ein oder zwei Mal drohte die Begegnung zwar ins eher Aggressive umzuschlagen, liess sich aber bereits durch einen simplen Themenwechsel wieder beruhigen. Die vorhandene, leichte Aggression mag auch mit der Angetrunkenheit der Trolle zu tun gehabt haben. Die gesamte Herangehensweise an die konfrontative, soziale Situation schien mir eher eine spielerische zu sein, jedoch mit schwer einzuschätzendem Potenzial für körperliche Offensivitäten.

Spannenderweise waren bei den einzelnen adoleszenten Trollmännchen zwar durchaus Verhaltensunterschiede zu erkennen, der kleinste Troll etwa war der stillste, der schlaksige maskierte der ängstlichste – trotzdem liess sich in Körpersprache und Umzinglungsverhalten keine soziale Rangfolge erkennen – es gab keinen erkennbaren Alphatroll. Sollte hier das Internet, der natürliche Lebensraum des Trolls, bereits hierarchisch nivellierend eingegriffen haben?

Das bleibt ebenso zu erforschen wie meine hierzu aufgestellte Theorie: Es handelt es sich bei den meisten Trollereien um eine Fortsetzung des Klingelstreichs mit den Mitteln des 21. Jahrhunderts. Das würde auch bedeuten, dass trotz allem Getöse und Bedrohlichkeiten Trolle live, ausserhalb des Internet, wohl harmlos oder sogar ziemlich normal sind (mit der Einschränkung, dass ich gern wissen würde, wie sich eine Gruppe Trollmännchen gegenüber einer Frau verhalten hätte). Und so scheint mir der Erkenntnisgewinn meiner gestrigen explorativen Tätigkeit zu bestätigen, was bereits 2004 im Rahmen des vernetzten Videospiels „Unreal Tournament“ genialisch in folgendem Schaubild niedergelegt wurde und als „John Gabriel’s Greater Internet Fuckwad Theory“ bekannt geworden ist.
internet_fuckwad_theory

This Post Has 178 Comments

  1. Da ich dich auch schon in RL gesehen habe, glaube ich deine körperliche Präsenz wird ein nicht gerade geringer Faktor im verhalten der Trolle gespielt haben.

  2. Die sind ja süß. Hatten sie denn auch einen Hund mit einem schwarzen Ring um das Auge dabei, die kleinen Strolche?

  3. Nun ja, wer sich in Gefahr begibt… Und sei doch mal ehrlich – so schlecht fandste das anscheinend gar nicht, ist es doch wieder einen seitenlangen Selbstvermarktungsartikel inklusive Twitter- und Facebook-Kanal wert!

  4. Das werden ja immer weniger. Erst ein halbes Dutzend ( sprich: 6 <- und das ohne zu googeln ), dann fünf, von denen sich einer entfernt. Bedeutet: hättest Du, Herr Lobo, länger gewartet, wären sie alle verschwunden. Vermutlich für immer.

    Die gewählte Strategie war in diesem Falle also falsch. Blöd für Dich, Gut für uns, denn sonst wäre uns diese famose Story engangen.

  5. Leider gehen mangelder Respekt und geringe Intelligenz Hand in Hand gepaart mit Alkohol wird eine gefährliche Mischung daraus . Respekt vor deinem auftreten !

  6. [edit]
    Sie müssen öffentliche und private Person stärker trennen, Herr Lobo. Angela Merkel erzählt auch nicht jedem, wo sie wohnt.
    Nebenbei: die hat noch etwas mehr Trolle (evtl. zu Recht, aber das ist ein anderes Thema).
    Sie sind dabei eine öffentliche Person zu werden. Das wollen Sie so und das sind die Geburtswehen.

  7. Statt Fotos wäre auch ein Audiofile des Gesprächs vermutlich amüsant gewesen. Ein gewisses Fremdschämen für die armen Geschöpfe stellt sich aber auch so ein. Ich hoffe sehr, dass Sie zukünftig von solchen Ereignissen verschont bleiben, Herr Lobo.

  8. Sascha, was hat das für einen Sinn, dass jeder RT in den Kommentaren auftaucht? Wirkung hat es jedenfalls: Es nervt, die richtigen Kommentare erst suchen zu müssen.

  9. Klasse Reaktion. Die meisten Trolle dürften ziemlich schockiert bei einem „RL-Treffen“ reagieren, denn dann wird ihnen die Anonymität genommen und sie müssen wirklich mal „Ihren Mann (bzw. in eher geringerer Zahl ihre Frau) stehen“.

  10. Meine Fresse ist das arm. Und Anfang Mitte 20 nur auf dem Papier. Scheint ein ähnliches Problem zu sein wie mit der anonymen Wahl: Alles was es geschafft hat 20 Jahre nicht vors Auto zu rennen…

    … aber im ernst: Mutig und klug reagiert. Du ziehst nun mal auch Hass und Häme auf dich ;-)

  11. Hallo!

    Durchaus lesenswerter Artikel … andererseits umso bedauerlicher, dass es so ein unreflektiertes Verhalten wohl auch bei Leuten gibt, die vermutlich durchaus in der Lage wären, ihren Namen fehlerfrei mit einem Stöckchen in den Sand zu kritzeln … dieses Verhalten hätte ich eher anderen sozialen Schichten zugeschrieben.

    Bleibt zu hoffen, dass auch diese Leute irgendwann begreifen, was Sozialverhalten bedeutet.

    Grüße
    willObst

    P.S.: Das Interview bei Kulturzeit war gelungen ;-)

  12. Hahaha, ich kenne das Forum auch, deswegen mein Hinweis bei „Name“ und bin immer wieder überrascht was das Internet, und besonders diese Art von Foren hervorbringen – von entsetzlich abstoßend bis herrlich lustig. Zum Glück veröffentlichen sie nicht den Namen des Forums, das würde ja den ganzen Spaß an der Trollerei verderben. Wie angekündigte Flashmobs (hat unsere Tageszeitung tatsächlich schon gemacht, mit dem Ergebnis, dass keiner hingegangen ist). Weiter so, Herr Lobo, und mehr solche interessanten Artikel!

  13. Es bleibt noch zu bemerken, dass Verhalten von Trollen wahrscheinlich völlig losgelöst von der Geschlechtsreife ist. Die Zusammenstzung Deiner Troll-Schule lässt auch einen Mangel an Troll-Weibchen vermuten, die durchaus sedierend hätte wirken könnte.

  14. Stimmt, Baumi, ich formulier’s mal anders. Weil es sich um einen kleinen Fehler handelt, mache ich das aber nur hier unten kenntlich.

    STP1910, nein. Ich habe ausdrücklich um Veröffentlichungsrecht gebeten; es wurde mündlich erteilt.

  15. Werter Herr Lobo,
    wie sich die Trolle gegenüber einer Frau verhalten hätten, können Sie täglich in diesem „Forum“ [edit] nachlesen.Ich selbst bin dort auch des öfteren unterwegs, nicht um zu trollen, sondern da dort zwischen dem ganzen „Müll“ ab und zu ganz brauchbare (manchmal-eher selten-sogar richtig geistreiche) Beiträge zu finden sind.In diesen jungen Männern steckt zum Teil unglaubliches Potenzial, dass nur leider für Dummfug verschwendet wird.

  16. Ehm, interessenhalber: Mich würde ja interessieren, wie das mit dem „Verwirrendes murmeln“ und „Überrumpelungsverfahren“ genau funktioniert: „Schön das ihr hier seid, marbelmarbelmarbel, ich mache gerade Trollforschung und würde dazu gerne eure Fotos dazu veröffentlichen, ist doch ok oder?“
    Stell ich mir sehr interessant vor…

    Und übrigens: Granz großes Kino :)

  17. Ach Herr Lobo,
    denken Sie nicht, dass sie zumindest die Gesichter der jungen Männer zensieren sollten? Nicht, dass hier jemand ankommt und sie wegen des Rechts am eigenen Bild anklagt.

  18. Das ist ja bonfortinös. Trolle, die am echten Leben teilnehmen, aus dem Wald kommen und auf die Straße gehen! mobile troll thx iPhone!

    Dieses Post versüßt mir ehrlich den Tag gerade!

  19. Wahnsinn wie normal die aussehen. Keine Globalisierungsverlierer oder so… Spannender Artikel wenngleich auch grauenhafte Vorstellung…

  20. Trick-Trolled. Sehr amüsant.

    (Eine Kamera mit Blitz wäre vielleicht effektiver gewesen. Nicht nur zwecks besserer Ausleuchtung der Trollforschung, auch zum blitzdingsenden Verwirren der Subjekte.)

  21. Als Troll distanziere ich mich ausdrücklichst von dieser Aktion. Trollerei ist eben nicht nur der Ausguss unverstandener Sozialphobiker, sondern die grundsätzliche Ausdrucksweise eines freien, verteilten und meritokratischen Mediums. Sei es Internet-Slang, Philosophie, Subkulturen, ja selbst schriftbehaftete Bilder von Katzen mit schlechter Grammatik, alles hat seinen Ursprung in der Trollkultur. Das heißt nicht, dass man gänzlich Troll sein muss um daran partizipieren oder darauf aufbauen zu können. Es heißt aber sehr wohl, dass zu kreativer und einer Veröffentlichung im digitalen Zeitalter notwendigen Produktivität ein kritisches Bewusstsein nötig ist.

    Für Menschen, die sich nie über Haustierforen hinaus getraut, Online-Banking für den technologisch erreichbaren Zenith gehalten, oder freie Partizipation erst beim Aufkeimen der Blogosphäre erfahren (und damit eigentlich wieder verpasst) haben, ist Trollerei am Anfang womöglich so erschreckend, dass sie anfangen gegen neue Medien allgemein zu hetzen. Auf jeden Fall fällt es ihnen meist schwer sich in diese Metakultur überhaupt hineinzuversetzen, was sich dann meist in Vorurteilen äußert. So wie es Menschen gibt für die Internetnutzer im Allgemeinen Kinderpornographiekonsumenten sind, für die sämtliche Mitglieder des CCC tagein, tagaus daran arbeiten die Bankkonten unbescholtener Bürger leerzuräumen, oder für die Wissenschaftler Agenten der Weltverschwörung sind.

    Aber solche Menschen stören den Troll nicht. Weder haben sie auch nur irgendetwas zur Technologie beigetragen, über die sie getrollt werden, noch haben sie jemals – bis auf Ausnahmefälle – mehr als seichte Unterhaltung geschaffen. So dürfte es kein Zufall sein, dass sich auch Herr Lobo naturgemäß von Untermengen der Trollerei angezogen fühlt: Ob aus Sympathie oder Interesse am Suspekten ist dabei irrelevant, es läuft aufs selbe hinaus. Wenn man erst genügend Wissen gesammelt hat, ist selbst das unmenschlichste Ungeziefer plötzlich nicht mehr ekelig, sondern eine Quelle unerschöpflicher Inspiration. Und auch die Identität von Sascha Lobo macht gerade eine solche Transformation durch.

    Und die „Trolle“ von oben? Teil der Trollerei sind sie allemal, doch durch das Tragen ihrer Angelegenheiten an die Öffentlichkeit nehmen sie einige Besonderheiten der neuen Medien wieder zurück. Denn wer mit seinem Klarnamen oder Gesicht trollt, wird selbst Ziel der Trollerei. Daher mein Dank an Sascha, diese Trolle getrollt zu haben (auch wenn sie nicht ganz erfolglos waren: „Im vorliegenden Fall wurde ich am Anfang der Begegnung ernsthaft gefragt, warum ich denn böse gucken würde.“ Ernstgenommen? Reingefallen.)

    Und für alle die gern wissen würden, um welches Forum es dort geht: Sucht nach „Eternal September“, und überlegt euch dann, ob (oder wann) es überhaupt Sinn machen könnte.

  22. Tja, So hielt es schon Andreas Post im Fido (heute ist er auf netzterrorist.com vertreten und hetzt immer noch gegen die alten Gegner von vor 20 Jahren und auch neue…), so halten es die Heise-Trolle nicht nur untereinander, sondern auch mit den Redakteuren. Ab & zu fliegt dann auch mal ein Heise-Redakteur raus, wenn er eh‘ schon zu teuer war. Getrollt wird weiter, ich kenne einen Fall, wo der Betreffende seit 3 Jahren in den Foren weiter gemobbt wird, aber selbst nicht mehr zu Stellung beziehen darf (für Ex-Mitarbeiter gilt nämlich Forenverbot). Geht dann weiter bis zu Strafanzeige etc. Geht auch weiter, wenn die Leute dann woanders arbeiten, bis sie da dann auch wieder rausfliegen.

    Du exponierst Dich natürlich als wohl meistabgelehnter Webworker (Sixtus kommt kurz danach) und musst andererseits nicht befürchten, gefeuert zu werden. Aber wenn man so einige Fälle der letzten Jahre bedenkt, die ich jetzt nicht detailliert auflisten möchte wg. Nachahmungstätern, dann wäre ich nicht so locker drauf, da noch Fotos zu schießen.

    Bernd

  23. Schon erstaunlich, dass sich die Trolle gezeigt haben. Für gewöhnlich bleiben Sie nämlich in der Anonymität des Netzes. Vielleicht auch ein wenig beängstigend, dass diese Psychos auch vor Stalking und Hausfriedensbruch schon nicht mehr zurück schrecken.

  24. Klug reagiert. Und Glück gehabt, daß die Besucher das Klingeln an sich für die tolle Mutprobe hielten und nicht die eventuelle Begegnung.

    Ich finde Deine Feststellung wichtig, daß es sich nicht um komplette Dumpfbacken (d.h. „Trolle“ im traditionellen Sinne) handelt, sondern um eigentlich durchaus begabte junge Menschen. Was eben die (im Schaubild von 2004 visualisierte) Anschlußfrage aufwirft, woran diese Menschen eigentlich leiden, daß sie sich ohne Not zu derartigen Idioten machen.

  25. Lieber Herr Lobo, ich finde dass Sie selber auch nicht allzuweit von den Trollen entfernt sind. Sie treiben ihr Unwerk nur auf eine subtilere und akzeptiere Art.

    (edit)

  26. Die haben dir echt die Erlaubnis gegeben, die Bilder zu veröffentlichen? Die waren entweder zu betrunken, oder doch blöder als du dachtest.

  27. Wow,hätte nie gedacht das solche Wesen den Mut besitzen sich vom PC zu entfernen und im RL zu trollen.
    Welche „Aktionen“ haben denn die Abneigung dieser Kerle gegen dich hervorgerufen?

  28. Leider sind Sie schon zu sehr eine öffentliche Person und dazu noch SPD-Kämpfer, um einfach mal rauszubrüllen: Verfickt euch, Ihr Nazis! Auf ‚Nazi“ reagieren Trolle erfahrungsgemäß empfindlich, da werden sie plötzlich ganz moralisch. Was wiederum ein Troll-Symptom ist. Allerdings nur für die minderbegabten.
    Ich vermute, Sie, lieber Herr Lobo ziehen eher präpotente Trolle an (Iro, Werbung, Fernsehen), während andernorts sozial- und sexualgestörte Akademiker-Trolle ihr Unwesen treiben. Die sind auch weitaus gefährlicher oder besser: gemeiner. Die sind mitunter ziemlich raffiniert und sprachbegabt und hätten das Zeug, viel gefavte Twitterer/Blogger zu sein, sind aber eben irgendwo blockiert. Pathologie ist ja ein interessantes Phänomen.

    Ihnen trotzdem ruhige Nächte,
    Anousch

  29. Krass, nach dem Base64-Code hätte ich keine Lust auf gar nichts mehr gehabt.

    Meine Theorie: Trolle sind Anti-Fans.

    Bei Fans beobachtet man eine eigentümliche Missachtung von sozialer Distanz. Sie glauben, einfach, dass ihn das Fanobjekt quasi gehört.

    Bei Trollen ist das irgendwie ähnlich nur anders herum.

    Danke für die Trollologie.

    robin

  30. Das ist ja troll!!!

    Ich sehe grad, wir waren mal Nachbarn. Gut, dass ich aus der Gegend weggezogen bin;)

    Diese Impressumspflicht hat Vor- und Nachteile. Trollbesuch ist wohl als Vorteil einzustufen. Immerhin kannst Du jetzt als einer der ganz wenigen sagen, Du hast schon mal welche gesehen. So richtig in echt.

  31. Weil ich gefragt habe und es nun selbst weiß und falls es außer mir noch jemanden interessiert:

    Manchmal hilft es allzu eifrige Werbeblockdienste mal abzuschalten, dann sieht man auch die Knöpfe, die andere sehen.

    Einen Trollblockdienst mit solchem Übereifer gibt es indes noch nicht.

  32. Amüsant ist DAS schon lange nicht mehr! Wie roh seit ihr bitte?

    Wir hätten heute morgen im Radio auch mit einer ganz anderen Nachricht überrascht werden können: „Sascha Lobo vor seinem Haus in Berlin zusammengeschlagen. Zustand noch unklar.“ Puh, darüber sollte man besser gar nicht weiter nachdenken…

    Für mich ticken diese „Trollmännchen“ nicht mehr ganz richtig. Sollen sich um Oma/Opa oder Nachbarn kümmern, anstatt im Internet als Pseudonyme ihrer selbst durch die Gegend zu wurschteln. Und weil man ja auch irgendwann an die frische Luft muss, werden als Real-Life-Zugaben des nächtens pübertäre Aktionen gestartet? Wir fahren nach Berlin… Die „Klingelsturmphase“ hat man doch spätestens mit 11/12 Jahren hinter sich gelassen. Oder?

    Vor allem, wo liegt hier der gesellschaftliche Mehrwert? Ok, der Wirt aus der Kneipe von nebenan hat wenigstens Umsatz gemacht.

    Es ist vollkommen richtig, dass Sascha mit diesem Vorfall an die Öffentlichkeit gegangen ist. Ich hoffe, es wirkt präventiv.

  33. Ich muss schon sagen, ich
    lachte als ich diesen Eintrag las.
    Sehr interessantes Verhalten,
    als ob sie nur etwas Aufmerksamkeit suchten. Wenn
    ich mich richtig erinnere
    hörte ich aber schonmal
    dass einem ihrer Kollegen in
    der Bloggerbranche ähnliches passiert ist. Herr
    Lobo, sie sind also nicht der Erste der
    getrollt worden ist. Da
    wurden schon ganz andere erwischt.

  34. Ach, du gefällst mir immer besser! Auch das „Mit-denen-reden“ ist spitze. Die meisten Blogger hätten nicht geöffnet und am nächsten Tag einen Meckerliesen-Podcast aufgenommen, der so viel Relevanz hätte wie Social Networks aus Lesotho: Eigentlich gar keine.

  35. Ich hatte mal ein ähnliches Problem mit durchgeknallten Fans eines Hamburg Stadtteilvereins (allerdings noch, weil ich etwas auf Papier veröffentlicht hatte, damals), die eines Februarnachts um halb drei bei mir klingelten. Vielleicht wegen der späteren Uhrzeit habe ich etwas rabiater reagiert als Herr Lobo: Ich habe einfach einen Eimer Wasser aus dem Fenster gekippt. Hat aber auch sehr gut geklappt.

  36. Ich halte Sie, Herr Lobo, gelegentlich für einen Schaumschläger – diese Gelegenheiten ergeben sich übrigens erstaunlich häufig. Es ist zwar überflüssig, aber um als gegenüber der Person Sascha Lobo kritisch eingestellter Zeitgenosse nicht falsch verstanden zu werden: Stalking und Beleidigungen sind inakzeptabel! Es tut mir leid, dass Ihnen ein paar Schwachköpfe nachstellen. Zudem schadet es den Leuten, die Sie angemessen und fundiert kritisieren. Bitte lassen Sie sich nicht unterkriegen, Herr Lobo.

  37. wie jetzt darf man hier nicht trollen?

    Also ich kann nur sagen wer alle seine Daten ins Netz stellt ist selber schuld wenn er auf allen Kanälen bombardiert wird auch wenn ich selber nie solche mails usw. schreiben würde.

    Die wirkliche Kritik an ihnen Herr von und zu LOBO ist dass sie n fucking Bobo sind. Und das ist meine Meinung und keine Ehrverletzung.

  38. Nun, über Sascha’s Auftreten in der Öffentlichkeit kann man geteilter Meinung sein. Wenn er sich auf „Arte“ als „Digitale Boheme“ präsentiert, die erst um 14 Uhr aufsteht und nur Café Latte in angesagten WLAN-Cafes schlürft, braucht er sich über Gegenwind von allen, die nicht von solch heißer Luft leben können und nicht sehen können, wo die Satire bei Sascha Lobo anfängt, nicht zu wundern. Ebenso albern „Vodafail“ – alberner noch als die Werbung war aber die hysterische Reaktion der „Bloggerszene“, die auch nur noch Trollen war. Don Alphonso kann Sascha und Mario seit Jahren nicht leiden, hat aber noch halbwegs souverän abgelästert. Andere gingen dann ins Geschmacklose, und wie über das eine Mädel mit dem geliehenen Baby hergezogen wurde, das war nicht mehr lustig, auch wenn sie in der CDU ist und PR macht. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man sich über so eine Nichtigkeit – einen sicher albernen, aber doch reichlich irrelevanten Werbespot – so erregen kann. Ich finde die Abmahner O2, das „Arme-Leute-Netz“ E+ oder die ebenso ewigen Abmahner und Telekomiker von T-Mobile schlimmer als Vodafone. Aber Manfred Krug löst halt keine solche Abwehrreaktionen aus wie ein immer schlecht gelaunt guckender „Businesspunk“ (ich bin mir sicher, Sascha Lobo ist der heimliche und unbezahlte Pate dieses Begriffs bzw. Zeitschriftentitels…).

    Auch ich sag das vorab, da ich Sascha Lobo (und Mario Sixtus) auch überdreht und nicht unbedingt symphatisch finde und denke, sie könnten mal einen Gang runterschalten. Und natürlich ist Sascha genau deshalb nun Trollzielscheibe geworden.

    Andererseits ist das Ganze so harmlos nicht. Die Impressumspflicht macht es Trollen und Abmahnern leicht. Ok, das Auto können sie Sascha nicht abfackeln (wahrscheinlich brennts nun bald im BVB-Busdepot).

    Aber es gibt einen Fall, wo ein geltungssüchtiger Troll eine gute und ganz liebe Freundin von mir, eine Ingenieurin, richtiggehend geschlachtet und hingerichtet und das Ganze gefilmt hat, weil er sich auf einer Website als „schlimmer als Hitler“ präsentieren wollte – ging damals als „Badewannenmord Poing“ durch die Presse, der ganze Ort mußte zum DNA-Test, ohne Erfolg, und wurde nur Jahre später aufgeklärt, weil eine spätere Freundin dieses Typen das Video fand und zur Polizei ging.

    Andreas Post wurde oben schon erwähnt, ist auch ein sehr kranker Troll aus einer Zeit, wo man den Begriff noch nicht kannte. Aber eigentlich ist „Stalker“ passender.

    Dann gibt es den Typen, der bereits einem RTL-Moderator SMS zukommen liess, daß er seine Tochter ermorden wolle – aus antisemitischen Beweggründen. Der später einen Redakteur bei Heise und weiteren Verlagen (wo der hinmußte, als er bei Heise rausgeschmissen wurde, weil man dort dem Troll glaubte) hartnäckigst verleumdete. Der Betroffene ist heute kein Redakteur mehr (nachvollziehbarerweise) und verlor in Folge des Ganzen auch seine Wohnung.

    Und grad in Berlin hätten auch Typen mit einem Baseballschläger vor der Tür stehen können. Ok, die Trolls hier schauen aus wie eher links, und Sascha Lobo kann es sicher mit vieren dieser Sorte aufnehmen. Aber auch nur, weil die nicht damit rechneten, daß er rauskommt. Nächstes Mal wird es vermutlich anders sein. Und irgendwann sind es die Dumpfbacken, die die „Junge Freiheit“ lesen, so wie es bei Heise üblicherweise ist, wenn es gegen Mitarbeiter geht. (Die „linke Fraktion“ kloppt sich dort nur mit anderen Trollen).

    Ich kann Sascha nur danken, daß er so offen und mutig mit dem Thema umgeht – es wird anderen helfen. Und nehme hiermit ganz offiziell etwas von meiner Sascha-Lobo-Ablehnung zurück.

  39. Ha ha, ich bin echt beeindruckt. Spitzenmäßige Reaktion um 1 Uhr Nachts, da muss man erstmal drauf kommen wenn wildfremde an der Tür klingeln. Meinen Respekt dafür :)

  40. Sind das die ersten die in freier Wildbahn aufgenommen wurden? Hab die mir irgendwie größer vorgestellt. Enttäuschend.

  41. Ehrlich gesagt wäre ich schon beunruhigt, wenn sich doch eine ganze Handvoll Leute auf einen einschießen. Zumindest wäre ich nicht so entspannt wie du. Meinen Respekt!

  42. WTF? Mir war ja klar, dass einige Blogger nicht nur Leser haben, sondern manche Nichtleser sich nicht mit dem Nichtlesen begnügen wollen … aber sowas? Hätte ich nicht gedacht … was ist denn das für eine Gesellschaft?

    Und nein, schuld sind immer die Täter, nicht die Opfer, Wanka. Kein kurzer Rock, kein Lippenstift, keine nicht abgeschlossene Tür und auch keine veröffentlichte Adresse geben Mitschuld oder ähnliches.

  43. Wieder mal recht viel heiße Luft. Nix passiert, aber dafür gingen Druckseiten ins Land. S.L. ist ein wandelndes Sommerloch.

  44. Wenn das Trollen der Klingelstreich des 21. Jahrhunderts ist, dann ist SL’S Post die aktualisierte selbstzufriedene, sesselpupsende Räuberpistole in der Kneipe neben an („Und dann hab ich die Jungs zugemurmelt, ihr kennt mich ja, das kann ich gut!“). Kurzum: Völlig irrelevant und mich in meinem Sascha-Lobo-Bild bestärkend.

  45. Lustige Geschichte. Zumindest so lange wie man nicht Lobo heißt! ;)

    Ich bin gegeistert wie du mit solchen Situationen umgehst. Ich selber wäre wohl mit dem Baseballschläger raus, hätte erst mal drauf gehauen und dann freundlich gefragt was sie den wollen!

    Zum Artikel: ja, ich denke das es fehlende Empathie ist, die den Troll zum Troll werden lässt! Foren wo sich solche Läute treffen gibt es viele. Bezeichnend finde ich aber, das es oftmals sehr Internet-affine Leute sind, wo Empathie eher klein geschrieben wird.

  46. Ja lieber Sascha,

    die gibt es! Auch bei mir im Blog ! Die oder den einen habe ich erfreulicherweise nicht sooft auf der Matte! Was für Namen der sich immer wieder einfallen lies.

    Unangnehm wird es,wenn man ihnen gegenübersteht.Dann wird aus einem Troll ein kleiner mickriger Zwerg,der nicht Muff und nicht Maff sagt. Während er Wochen vorher den Grande Rabulisten gegeben hat. Eine Erkenntnis die mich wieder beruhigt ! Aber so wie ich aus Deinem Megatext rauslese wird es mitunter unerträglich. Das ist der Preis, den man für seine Öffentlichkeit zahlt.Irgendwie !!!!

  47. Keine Soziologie-Professorin würde ‚Trolle‘ als Kategorie einer neuen sozialen Gruppe akzeptieren. Der Begriff klingt politisch einfach zu unkorrekt und wirft uns um Jahre in der Entwicklung zurück.

  48. betrachtungen zur „erweiterung des internet-begriffs“, verschmelzung von „internet und leben“: das internet fühlt sich privat an (trollburgen, trollheime, trollgruppen, trollcliquen), ist aber öffentlich. will sagen, danke für diese veröffentlichung.

  49. Ich rieb mir ungläubig die Augen, als ich eines morgens unter mehreren Postings meines damals brandneuen Blogs den Kommentar „wie langweilig“ vorfand. Warum macht sich jemand so viel Arbeit etliche Matheaufgaben zu lösen, nur um mir xmal ein „langweilig“ zu hinterlassen?

  50. WOW

    “hoffentlich hängen sie dich auf du verrecker“.

    ich hab das aber nicht so gemeint – ich möchte eher mit dir und harald lesch in fernsehn

    XD

    =

    (bürgerlicher NAME als allgemein gültiger vertrauensbeweis mir gegenüber dem internet und seinen VERBESSERERN – {wo ich mich auch gern sehn würde VOR der internetrevolution 2010})

    tel.: +0043/0650/417 10 21

    BEZIRK amstetten – OHNE SHICE – nähe Steyr = http://de.wikipedia.org/wiki/Steyr

  51. Kalliey Says:
    December 29th, 2009 at 20:26

    ist meiner MEINUNG nach unendlich wahr weil unwahr

    ICH BRAUCH NEN PROMOVIERTEN MATHE-THEO-PAN-LOGEN

    XD

    such mal im internet PANDUALISMUS oder PAN-DUALISMUS

    speziell auf wiki und stupidedia – das wird euch alle aus den socken ROFL’n

    XD

  52. Ach, Eisenhower.
    Für dich ist ja auch echt alles ein Troll, was sich in jenem Forum rumtreibt oder Aufmerksamkeitsdirnen einen Besuch abstattet, einfach aus Neugier.
    Man muss sich aber auch nicht wegen der Reaktionen wundern, gerade auch bei solch überzogener Selbstdarstellung wie dem „Internet-Manifest“.
    Trollen an sich enthält im Kern auch immer eine Spur Satire.

    Wenn du wirklich was über Trolle lernen willst, lauer meer.

  53. Interessante aber auch schockierende Storie.

    Von meiner Seite aus jedenfalls großen Respekt an Herrn Lobo auch wenn ich nicht immer seiner Meinung bin.
    Aber: Es gehört Mumm dazu, im Netz seine realen Daten anzugeben, vor allem, wenn man meinungsgebend in der Öffentlichkeit steht.
    Respekt auch, weil die meisten Menschen sicher nicht persönlich vor die Tür getreten wären, sondern einfach die Polizei gerufen hätten.

    Sie haben Rückgrat bewiesen Herr Lobo!

  54. Sachen gibts, und schöne dazu wenn man nachts durch das Web browst. Skuril was einem da so alles begegnet. Ist da was wahres dran, dass man von zuviel nicht mehr so kann. Also ich kann das nicht glauben.

  55. […] Sascha Lobo hat das am eigenen Leib erlebt: teils unsachlich wegen der provokanten Art, sich selbst zu vermarkten, teils verbunden mit der Kritik an seiner Rolle in einer Vodafone-Werbekampagne. Der Shitstorm gegen ihn umfasste begründete Kritik, Satire, Lächerlichmachen in Boulevardzeitungen, anonyme Beleidigungen in Foren, E-Mail-Bomben, Gewalt- und Morddrohungen, Telefonterror, Klingelstreiche und nächtliche Ruhestörung. […]

  56. Hahaha, die Bilder! Sie haben gut reagiert, muß ich sagen. Jetzt wissen wir endlich mal, was wir lange nicht wußten, nämlich wie (ein paar) Trolle „in echt“ aussehen!

  57. Hallo Sascha,

    wußtest Du, dass Enno Munzel, der junge Mann da mit dem karierten Holzfällerhemdchen (als ob der..pf) ein stolzer Pirat ist, damals schon war?

    http://wiki.piratenpartei.de/Berlin/Presse/Pressemitteilung_vom_30.9.09:_Eintritt_Enno_Munzels

    Die Piraten waren und sind derart stolz auf ihren Neuzugang, dass ihnen das sogar eine Pressemitteilung wert ist und dies würdige ich mit einem wohl durchdachten Merksatz:

    Piratismus ist die vertikale Invasion der Demokratie durch Trolle!

    MfG

    Isi

  58. Und, du hast oben angedeutet, dass dich interessiert, „wie sich eine Gruppe Trollmännchen gegenüber einer Frau verhalten hätte“. Die Ankündigungen sind jedenfalls sehr konkret:

    01.06.2010, IP: 80.143.104.147 (p508F6893.dip.t-dialin.net)

    Kommentar Text:
    Hallo XXXX XXXXX, moeglicherweise werde ich bald eine ihrer Toechter entfuehren und – wie es sich fuer junge Feministinnen gehoert – vergewaltigen. Machen sie sich also darauf gefasst!

    04.06.2010, IP: 80.143.49.38 (p508F3126.dip.t-dialin.net)

    Kommentar Text:

    Hallo XXXX, freust du dich schon auf deine bevorstehende Vergewaltigung, die dich bald in Magdeburg erwartet? Liebe Grüße, dein XXXX!

    (Das ist übrigens nur ein „Hilfstroll“, denn er ist nicht anonym unterwegs und er ist keiner von „denen“, sondern Einzelkämpfer. Eine sehr plumpe unbedeutende Drohung, einfach in den Kommentaren auf meinem Blog ausgespuckt. So just for fun, um mir zu zeigen, dass da wer ist oder so.)

  59. This is a very good posting, I located your weblog browsing aol for a similar content and arrived to this. I couldnt come across to much alternative information on this piece of content, so it was wonderful to discover this one. I will probably be returning to look at some other posts that you have another time.

  60. Guter Artikel, aber eine fundamentale Frage stellt sich mir immer noch – auch nach 20 Jahren im „Netz“, ob Usenet oder WWW: Darf man Trolle eigentlich füttern?

  61. die wesensart eines trolls ist das er anonym immer einen auf dicke hose machen kann und im realen leben nur ein kleines würstchen ist.sieht man bestens an lobos aktion.

  62. […] Naja, eigentlich wollte ich am Anfang dieses Artikels noch etwas zu Masse und Momentum erzählen… Jetzt hat mich die Metapher, die Analogie davon getragen… war aber auch zu schön! Drüben bei Instagram, da erlebe ich eine etwas andere Öffentlichkeit und zwar nicht nicht die schweigsam, ignorierende. Dort folgen meinen Fotos tatsächlich knapp über 28.000 Menschen – was ca. 18 x mehr Menschen sind, als in Buckow überhaupt wohnen! Und da erlebe ich erstmals so etwas wie eine anonyme Öffentlichkeit, so wie die oben im The European erwähnte: mir völlig unbekannte Menschen kommentieren die Bilder aus meinem Leben, nehmen Anteil: werfen mir ständig Zettel über den Zaun, auf denen dann Kommentare zum Motiv und zur Qualität meines Schildes in meinem Vorgarten oder auch Fragen zum warum und wie und ganz selten sogar schon trollige Sachen stehen. […]

Schreiben Sie einen Kommentar zu Christian Soeder Cancel comment reply

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Bitte akzeptieren Sie die Datenschutzbestimmungen.