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Twittermedienpartnerschaft für die Next 09

next09_bannerNachdem man vielerorts hört, Twitter sei „endgültig im Mainstream angekommen“, habe ich mir nicht nur überlegt, die Definition von Mainstream feinzujustieren, denn Twitter hat laut Twitterumfrage etwa 40.000 aktive deutschsprachige Nutzer. Ich habe auch überlegt, wozu Twitter eigentlich genau taugen würde, wenn es irgendwann in der breiten Masse ankommt. Um anderthalb Stunden vor allen anderen zu wissen, wo gerade ein Erdbeben stattfindet? Irgendwie nicht. Zur sozialen Vernetzung mit den 1.000 engsten Netzfreunden? Schon eher. Um unmittelbar und unablässig sehen zu können, was andere für interessant halten? Mit Sicherheit auch. Für mich entpuppt sich Twitter aber immer stärker als Aufmerksamkeitskanone. Man kann viele tausend Augen in wenigen Minuten auf etwas lenken, zum Beispiel auf einen Text, ein Foto, ein Video. Oder auf eine Konferenz.

Klassische Medienpartnerschaften dienen der Erhöhung der Aufmerksamkeit der richtigen Menschen – und an dieser Stelle stellte ich mir kurz vor der re:publica die Frage, ob nicht eigentlich ein Twitteraccount die perfekte Medienpartnerschaft wäre, viel besser als eine Vierfarbanzeige und ein kurzer redaktioneller Text auf Seite 137 irgendeines Printmagazins. Ich habe – intime Kenner meines dramaturgischen Textaufbaus ahnen es bereits – diese Frage mit „ja“ beantwortet. Und ich freue mich sehr, dass Martin Recke und sein Team, die die Next 09 Conference organisieren, das ebenso sehen.

Deshalb ist mein Twitteraccount @saschalobo mit zur Stunde 7829 Followern jetzt Medienpartner der Next 09, die am 5. und 6. Mai 2009 in Hamburg auf Kampnagel stattfindet.

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Natürlich ist eine Twittermedienpartnerschaft vor allem auch ein Experiment, um herauszufinden, ob das überhaupt etwas bringt und wie es funktioniert. Ich werde nicht nur von der Next berichten, sondern bis dahin auch von Zeit zu Zeit Tweets absetzen, die mit den Tags #next09 und #medienpartner gekennzeichnet sein werden. Dafür fliesst übrigens kein Geld, vielmehr interessiert mich wie gesagt, ob meine These, Twitter tauge für Medienpartnerschaften, überhaupt stimmt. Abgesehen davon habe ich zur Next eine gewisse emotionale Verbindung, denn ich habe die allererste Next im Jahr 2006 (visuell) mitkonzeptioniert.

Und wieder ein kleiner Twitterschritt in Richtung Mainstream, bald wird man cholesterinfreie Familientweets bei Tchibo kaufen können.

This Post Has 26 Comments

  1. Meine Antwort auf deine Frage lautet: Ja! Allerdings nur wenn man die besagten 7829 Follower hat! :) Genauere Berichte wären allerdings sehr wünschenswert.

  2. Ich weiß nicht was das bringen soll, wenn nur über eine einzige Person repliziert wird, was dort läuft. Spricht nicht gerade für ein besonders liberales Forum. In diesem Fall ist es wohl #Einheitsbrei à la @saschalobo? zur #next09? Das entspricht weder dem Gedanken von twitter als multipolares Massenmedium, noch trägt es zu einer ausgewogenen Medien-Berichterstatttung, wie es ein Medienpartner durch eine besondere Anstrengung gewährleisten sollte, bei. Bin überhaupt nicht der Meinung, dass ein Medienpartner „die richtigen Menschen“ erreichen muss. Was soll das überhaupt bedeuten? Ich dachte, dass Twitter den Zugang zu jeglicher Information gerade gewährleistet und nicht durch Personensteuerung verhindert indem es die womöglich „falschen“ Menschen ausschließt?
    Solange sollte man das Kind beim Namen nennen und einfach schreiben: Ja, ich @sashalobo mache PR-Arbeit für die #next09 und die #next09 macht es für mich! Früher nannte man das einen Barterdeal.

    Über den Wert von werbegesteuerten sogenannten „Inhalten“ und journalistischen „Inhalten“ kann man ja heute trotzdem noch geteilter Meinung sein.

    Nichts für ungut! ;-)) Chris

  3. Was kostet denn so ein Tweet von Sascha Lobo ;D?

    Was Chris sagt, ist in der Hinsicht allerdings nicht irrelevant. Gewissermaßen pervertiert so eine Partnerschaft natürlich den Gedanken von Twitter. Denn es heißt gerade deswegen Twitter, weil viele Stimmen viele Meinungen zwitschern. Die Einleitung zu dem Beitrag stimmt zwar, die benutzt Du aber doch nur, um sanft auf die Kooperation überzuleiten, oder? Sag halt einfach: Partnerschaft, hier, aus, fertig, keine blöden Fragen. Wäre mir angenehmer.

  4. @Die Erklaerung: Kann mich diesem Kurzzitat nur anschliessen! Da zieht aber ordenlich Morgenluft durch die Twitterlanden.Und keiner kann sie aufhalten – diese Luft!

    Ich öffne trotzdem mal meine Balkontür – die hier beste Grüße sendet!

  5. Zwar unpassend zum Thema, als Kontaktaufnahme vielleicht geeignet!

    Stichwort: Sperrung von Internetseiten (Kinderpornografieseiten etc.)

    Hallo Herr Lobo,
    man sieht sie ja doch immer häufiger im Fernsehen (busch@n-tv).
    Ich habe sie im letzten Jahr live an der Hochschule der Medien in Stuttgart beim DMMK gesehen und war auch dort ziemlich beigeistert.
    So das war es jetzt auch mit dem Lob!

    Ich bin selbst Student an der Hochschule der Medien, im Rahmen unserer Ethikvorlesung haben wir die Aufgabe, eine Hausarbeit über ein medienethisches Thema zu verfassen.
    Wir haben uns als Thema den „ana-hanna blog“ und dessen Indizierung ausgesucht.

    Naja, ich vermute stark, dass Ihnen als web2.0-Pionier das Thema sehr bekannt ist.

    Wir wollen also 1. Gründe für oder gegen die Indizierung suchen 2. die Folgen der Indizierung erörtern.
    Bei 1. und 2. benötigen wir natürlich auch Experten-Meinungen.

    Wäre es Ihnen in diesem Zusammenhang möglich, mir kurz ein paar Worte zu den genannten Punkten zu verfassen, die wir dann in unserer Arbeit verwenden können?

    Falls Sie irgendwelche ergänzenden Fragen haben, bin ich jederzeit per Mail erreichbar.

    Vielen Dank im Vorraus

    Mit freundlichen Grüßen
    Christof Elben

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